Dr. Janka Goldan

Analysen im Kontext schulischer Inklusion anhand von Daten der amtlichen Schulstatistik

Perspektiven für die Bildungsplanung und Bildungsforschung


Zusammenfassung

Foto: Dr. Janka Goldan

In ihrer kumulativen Dissertation beschäftigt sich Janka Goldan schwerpunktmäßig mit der Entwicklung der schulischen Inklusion aus der Perspektive der Bildungsplanung und Bildungsforschung anhand von schulstatistischen Daten. Hierbei liegt ein Fokus auf der bedarfsgerechten Steuerung von personellen Ressourcen für die schulische Inklusion sowie auf den Potenzialen und Limitationen der verfügbaren Schulstatistiken der Länder und der Frage welche Indikatoren die Entwicklung und den Erfolg der schulischen Inklusion abbilden können. Frau Goldan hat gemeinsam mit Thomas Kemper in verschiedenen Beiträgen u.a. die Indikatoren der GU-Abschlussquote und der GU-Quote eingeführt. Neben Analysen für das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat sie entsprechende Analysen auch auf kommunaler Ebene durchgeführt und für den Förderschwerpunkt Lernen gezeigt, dass sich Unterschiede in der Förderquote nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten innerhalb eines Bundeslandes zeigen. Daraus leitet Frau Goldan die Frage ab, wie sich diese Disparitäten erklären lassen. Auf ihren bisherigen Erkenntnissen aufbauend untersucht sie schließlich anhand der Schulstatistik des Landes Nordrhein-Westfalens schließlich ein Phänomen, das seit Jahrzehnten von verschiedenen Autor:innen zur Erklärung regionaler Unterschiede in der Prävalenz von Förderbedarfen herangezogen, empirisch aber bisher nicht umfassend belegt wurde. Hierbei handelt es sich um die Annahme, dass räumlich verfügbare Angebots- und Hilfsstrukturen in Form von Förderschulen einen systematischen Einfluss auf die Feststellung sonderpädagogischer Förderbedarfe in einer Region haben können. Frau Goldan konnte zeigen, dass die Zahl der diagnostizierten Schüler:innen insgesamt an Grundschulen höher waren, je näher sich die nächstgelegene Förderschule zur Grundschule befindet. Die Befunde zeigten sich auch differenziert nach Förderbedarfen für die Schwerpunkte Lernen und Sprache. Die Studie wurde 2021 im Anschluss an die Dissertation gemeinsam mit Michael Grosche in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft publiziert.